Ihr lieben, ich weiß nicht, wie es euch so geht, aber am Anfang des Jahres überlegt man doch eigentlich immer, wo man steht. Läuft alles richtig so wie es läuft? Muss ich was ändern?
In den letzten Wochen war ich viel mit anderen Läufern unterwegs und hab mich viel mit anderen Läufern unterhalten. Und mir ist dabei aufgefallen, wie verwundert manche sind, weil ich – obwohl ich viel laufe – nicht so wahnsinnig viel schneller bin. Ich höre dann: „Na die 10 schaffst Du doch locker unter 40.“ „Was? Marathon in glatt 4 Stunden, das schaffst du doch auch in 3 1/2 mit dem richtigen Training“. Mit dem richtigen Training, das ist das Schlüsselwort… Durchaus denkbar! Aber muss ich denn den Anspruch selbst an mich haben? Ich glaube nein.
Deswegen breche ich hier jetzt mal ne Lanze für das Genießen. Ich weiß, das schwingt eh immer mal wieder durch, aber die letzten Wochen nehme ich einfach mal als Anlass nochmal für mein Credo zu werben: „Slowify your runs!“.
Gemäß dem Motto „Simplify your life“ von Werner Tiki Küstenmacher, will ich ein bisschen Werbung zur Entschleunigung machen.
Wir sind doch ohnehin die meiste Zeit getrieben von irgendwas. Auf der Arbeit sitzt der Termindruck und die Kollegen oder der Chef im Nacken, ständig sind wir der Meinung irgendwas machen zu müssen. Aufräumen, Putzen, Steuererklärung, Mal wieder was für sich, ein bisschen Bewegung, was mit Freunden usw. usw. usw. Man spürt doch meist den Hauch von irgendetwas im Nacken. Oder geht es euch nicht so?
Deswegen brauche ich persönlich das Laufen – Laufen ist mein Ausgleich, Laufen ist für mich Freiheit und Ruhe – kein Hauch im Nacken außer der von den Sportbuddies. Da gehört es für mich einfach dazu, die „Laufzeit“ in vollen Zügen zu genießen.
Deswegen bin auch überhaupt kein Trainingsplan-Läufer – Ich bin das krasseste Gegenteil.
Hab ich Lust mich zu zerstören, zerstör ich mich. Hab ich Lust zu „Chillen“ beim Laufen, dann chille ich. Völlig klar, dass dann Potential liegen bleibt, dass das kein höchst effektives Training ist, aber hey, ist mir wurscht. Den ganzen Tag muss man höchst produktiv und höchst effektiv sein, sogar meine „Sofazeit“ ist meist effektiv. Beim Laufen ist Schluss damit!
Slowify your runs! – mit voller Absicht entscheide ich mich gegen die Effektivität, weil es irgendwann mal gut sein muss.
Versteht mich nicht falsch, ich kann mich schon auch quälen, ich kann auch schnell (wobei das ja immer relativ ist), aber die meiste Zeit will ich´s einfach nicht. Ich hoffe das kommt jetzt nicht so negativ rüber. Ich bewundere die Läuferinnen und Läufer, die so konsequent und effektiv an ihrer Form feilen. Ich kann und will es nur nicht oder meist nicht.
Das schöne ist doch: Wenn das Laufen Spass macht und Du die richtigen Leute um Dich rum hast, wirst Du doch automatisch schneller, ganz ohne Qual, ohne eiserne Disziplin. Und ich glaube tatsächlich die richtigen um mich rum zu haben.
Die schnellen von werunbt, deren tägliche Läufe ein Vorbild für mich sind, seit Herbst unser Vereins-Coach Tina, die uns beim wöchentlichen Tempotraining fordert (das man in der Gruppe ganz nebenbei tatsächlich auch genießen kann) und vor allem die vielen Sportbuddies, die jede Woche aufs neue genauso viel Spaß am Laufen haben wie ich.
Wer also meine Art von Entschleunigung live erleben will, kommt an besten mal bei werunbt rum – ich glaube ihr werdet es nicht bereuen 😉
Euer FeelGoodFlo