…kurz vor 5 der Wecker klingelt und der Tag empfängt mich mit der ersten Schrecksekunde

Kurz vor 5, der Wecker klingelt. Jetzt zackig aufstehen und schnell nen Kaffee machen für Laura – Noch an der Kaffeemaschine ist der erste Gedanke, der mir in der Küche durch den Kopf geht (warum auch immer): Shit, Coca Cola hat die Becher gestern nicht geliefert, nur die Getränke.

Das war also die erste Schrecksekunde des Tages ? die zweite ein paar Minuten später: Handytotalausfall! Keine richtige Kommunikation möglich, mit niemanden. Kein kurzes googlen wann der Großmarkt öffnet um dort kurz anzurufen, ob sie rein zufällig 10.000 Pappbecher haben. Kein Anruf bei Coca Cola möglich, ob man vielleicht doch noch an welche rankommt…… Kein Telefonat mit der Polizei, ob die Strecke freigegeben ist….. Nix ?
So ging mein Tag los, der Tag des Mainauenlaufes, was für ein Start! ?

Der Rest des Tages war nicht viel umhektischer… es ist wirklich wirklich viel nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber von all dem haben die Teilnehmer glücklicherweise nichts mitbekommen und so soll es ja sein.

Für die allermeisten war es ein unfassbar toller Tag auf der Landesgartenschau – ich habe in unfassbar viele glückliche Gesichter sehen dürfen – das Feedback von allen Seiten ist überwältigend! Egal ob Läufer, Helfer oder Medien und das ist so schön! Denn das ist das vorrangige Ziel für mich gewesen!

Es war ein bisschen so wie auf einer guten Party, die man veranstaltet. Du bist überall und nirgends, du hast für alle ein bisschen Zeit aber für niemanden so richtig. Und auch wenn ich vom Lauf an sich so gut wie gar nichts mitbekommen habe, beschreibt das Bild oben am besten, auf was es mir beim Lauf angekommen ist: in der größten Hektik, während des größten Stresses, sich trotzdem die Zeit für die Läuferinnen und Läufer zu nehmen. Schön, dass Kristina – unsere Stadtmeisterin über die 5km – grad in dem Moment ins Ziel kam, als ich kurz an der Strecke stehen konnte und schön, dass es davon ein Foto gibt – Danke an Eric by the way!

Kurz davor mussten wir feststellen, dass überraschend die Zeitnahme ausgefallen ist und wir mussten wirklich schnell unseren Plan B umsetzen. In der Hand hab ich noch den Stift, um die Nummern händisch zu erfassen. Die nächste Schrecksekunde 😀

Im Nachhinein hat es dann zumindest mit ner Bruttozeit-Messung geklappt. Weil wir alle schnell und gut reagiert haben. Und die allermeisten scheint die Zeit an dem Wochenende ohnehin nicht sonderlich interessiert zu haben.

Alle, das ist ein guter Hinweis. Das Team, das Achim und ich um uns rum aufgebaut haben, ist an dem Tag über sich hinaus gewachsen!

Ich danke allen, wirklich allen aus tiefstem Herzen. Ohne die Armada an Helfern und Freunden, wäre die Nummer nie nie nie zu dem geworden, was es war: für mich die annähernd perfekte Laufveranstaltung.

Ein bisschen unwirklich ist es immer noch… ich mein wir sind ein Verein von knapp über 20 Mitgliedern und haben einfach mal so den mit Abstand zweitgrößten Lauf der Region aus dem Boden gestampft. Wieso er so ein Erfolg geworden ist, können wir gar nicht so richtig greifen bisher. Kam die Idee, einen Lauf an die Landesgartenschau zu knüpfen wirklich so gut an? Oder war es vielmehr das ganze außenrum? Die Massagen, die Shirts, die Medaillen, der Fotoautomat, die Band gegen den Strich, die ein Konzert gegeben hat, unsere Partnerschaft mit unserer unfassbar sympathischen Leni (auf die Läufer, die mit ihr laufen konnten, bin ich immer noch ganz neidisch), unser Top-Moderator an der Strecke… usw. usw….. wir wissen es nicht genau, wir können nur mutmaßen. Aber eigentlich ist´s ja auch egal. Hauptsache die Leute hatten Spaß auf der Strecke. Runhappy quasi. Das ist bekannterweise das, was ich gerne bewirken würde….

Was bleibt noch hängen von dem Tag?

Es gibt natürlich Situationen, an die ich noch lange zurückdenken werde.

Wie ich mir z. B. mit Achim trotz aller Hektik und trotz aller anfänglichen Enttäuschung über die ausgefallene Zeitmessung 10 Minuten Zeit genommen habe, um in Ruhe durchzugehen, was wir machen und vor allem wie wir es Kommunizieren und wann. Da sitzen wir kurz nach Zielschluss in dem lausigen Geräteschuppen und schwanken zwischen Stolz und Tränen wie so zwei Häufchen Elend….. Das muss ein Bild für Götter gewesen sein, da hätte ich gern auch ein Bild von ?

A propos Achim – da muss ich jetzt auch mal Tacheles reden: Wir kennen uns eigentlich seit Kindertagen und haben uns dann ne Ewigkeit aus den Augen verloren, bis wir 2011 durchs Laufen wieder zusammen gefunden haben.

Vor über 2 Jahren hatten wir die Idee, das komplette letzte Jahr haben wir gearbeitet wie die blöden. Keine Stunde ist vergangen, wo wir nicht am Mainauenlauf gebastelt haben. Unzählige Treffen, Telefonate und tausende Whatsappnachrichten haben den Mainauenlauf zu dem gemacht was er geworden ist. Mit keinem anderen hätt ich mir vorstellen können, so ein Teil zu stemmen – Danke Achim!

Unsere „After-Race-Party“ war auch echt supernett, obwohl wir nach dem Mördertag alle dann doch recht schnell durch waren…..der Moment, wo wir auf die Bühne mussten, um zu „beichten“ aber dennoch ein paar sympathische Lacher ernten konnten…… ich könnte quasi stundenlang weitermachen…..

Der Lauf war aus meiner Sicht wirklich so gut wie perfekt… bis auf den Wermutstropfen der Zeitmessung. Ein Ereignis, dass wir vermutlich einfach wirklich wiederholen müssen ?? …denn danach werden die Rufe tatsächlich immer lauter. Mal sehen, was uns nächstes Jahr einfällt, die ein oder andere Idee schwirrt schon in unseren Köpfen 😉

Mein Fazit: Auch wenn ich sicher noch grauer und noch weniger geworden bin auf dem Kopf, auch wenn ich mehrmals ganz nah am verzweifeln war: ich würde es immer wieder tun! Mit dem Team um mich rum, mit der Familie im Rücken und der Freundin an meiner Seite sowieso!

Euer FeelGood Flo

P.S. Wenn Ihr Lust habt, kuckt doch mal auf der Internet- oder Facebookseite vorbei. Tausende von Bildern haben die großartige Stimmung eingefangen.

www.mainauenlauf.de
www.facebook.de/Mainauenlauf 


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